Kooperation Sportvereine

  • 9. Februar 2009

Gemeinsam sind wir stark!

Hier geht es zum flyer_gemeinsam_sind_wir_stark !

 

Idee:

Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den Sportvereinen auf Ebene der Verbandsgemeinde Rheinböllen

Auslöser:

Die Mitglieder des Geschäftsführenden Vorstands des TuS 1921 Ellern e.V., Harald Zeller, Bernd Dämgen, Klaus Walsdorf, Helga Wendling, die Ressortleiterin „Jugend”, Jutta Hornberger, die stv. Abteilungsleiterin „Turnen” und Übungsleiterin, Annerose Elmerich sowie die Übungsleiterin Petra Lukas, hatten sich am 18. April 2008 bei der Management- Akademie des Sportbundes Rheinland unter der Leitung von Frau Barbara Berg einigen Klausurstunden unterzogen, um sich u.a. mit der Frage zu befassen, ob die Vereinsstruktur mit Aufbau, Angeboten etc. noch den Anforderungen und Erwartungen entspricht, die Mitglieder an den „aktiven Verein 2010″ haben.

Aus der Liste der gesammelten Ideen wurde der Punkt

Zusammenarbeit mit den Nachbarvereinen”

(auf der Ebene der Sportvereine innerhalb der Verbandsgemeinde Rheinböllen)

als effektiv und sinnvoll ins Visier genommen und mit einem konkreten Planungsziel versehen.

Ausgehend von der Grundüberlegung, dass es möglich sein könnte, durch gegenseitige vereinsübergreifende Abkommen, Übungsangebote anderer Vereine für die eigenen Mitglieder zu erschließen – natürlich auch umgekehrt – um

  • Räumliche Ressourcen und Einrichtungen

  • in allen Vereinen vorhandene Übungsleiter/Innen

in ihren Kapazitäten für alle Beteiligten besser und effektiver ausnutzen zu können, nahm man sich dieses interessanten Themas an.

Für dieses Vorhaben kamen auf der Ebene der Verbandsgemeinde Rheinböllen die nachfolgenden neun Vereine infrage:

TuS 1921 Ellern e.V.; TuS 1865 Rheinböllen e.V.; SV 48 Brühltal – Mörschbach;

TSV Riesweiler 04 e.V.; TuS „Jahn” Argenthal 1905 e.V.; TuS 1904 Dichtelbach e.V.;

SV Germania Schnorbach;

(SV Kisselbach e.V.; SV 1921 Liebshausen e.V. beteiligten sich leider nicht durchgängig an den Treffen und waren in der Entscheidungsphase am Ende auch nicht mehr dabei!)

 

 

Als Vorsitzender des TuS 1921 Ellern e.V., lud Harald Zeller die Vorsitzenden (oder Vertreter/Innen) dieser Vereine mit einem erläuternden Anschreiben zu mittlerweile insgesamt sechs Zusammenkünften ein.

Anfänglich zeigte sich, dass die Thematik von allen zunächst etwas erstaunt (Wieso? Warum? Es läuft doch alles..!!), danach jedoch offen und sehr positiv bewertet wurde und so vereinbarte man einzelne Maßnahmen, mit denen die Grundlagen für spätere Entscheidungen geschaffen wurden.

Schnell zeigte sich nach Vorliegen von entsprechenden Übersichten und nachdem die Vereine dies intern kommuniziert hatten, dass sich viele ungeklärte Fragen auftaten , z.B.:

  • Bieten wir denn untereinander allen Vereinen alle Sportangebote an?

  • Wie sieht eine solche Kooperation versicherungstechnisch aus?

  • Gastmitgliedschaften erforderlich? ja oder nein? – Alternativen dazu??

  • Wie erfolgen Abrechnungen – wer zahlt was an wen?

  • etc.

Man erkannte schnell, dass alle diese Fragen und die damit verbundenen Probleme die Fach- und Detailkenntnis der Teilnehmer überstiegen.

Fast war es so weit, dass man abbrechen wollte, da die hiermit im Zusammenhang stehenden Probleme „eine Nummer zu groß” waren……

So wurde erneut der Rat der Management-Akademie des Sportbundes, Frau Berg, erbeten, um das Ganze zum einen nicht scheitern zu lassen, zum anderen deren Sach- und Fachverstand für dieses Vorhaben zu nutzen.

Bei einem Treffen beim TuS Rheinböllen, das von Frau Berg moderierend geleitet wurde, stellte man die Vor- und Nachteile einer Vereine übergreifenden Zusammenarbeit systematisch gegenüber, wobei sich herausstellte, dass die Vorteile die Nachteile deutlich überwogen.

In der weiteren Diskussion verabschiedete man sich dann von dem Gedanken, dass alle Angebote eines Vereins auch allen anderen Vereinen zur Verfügung gestellt werden sollten.

So wurde die Idee geboren, die von allen mitgetragen wurde:

Jeder Verein bietet ein Angebot an, welches andere Vereinsmitglieder aus der Kooperation kostenlos nutzen können.

Bei angebotenen Kursen soll von den „Gästen” der Beitrag erhoben werden, den auch Vereinsmitglieder des jeweiligen Sportvereins zahlen.”

Somit hatte man sich auf den „kleinsten” gemeinsamen Nenner, bei dem die geringsten Probleme, Schwierigkeiten oder Beeinträchtigungen zu erwarten waren, geeinigt.

(Leider waren die Sportvereine aus Kisselbach und Liebshausen hier nicht mehr dabei.)

Jeder teilnehmende Verein suchte sich nun von den Sportangeboten der anderen Vereine ein Angebot heraus, das er selbst nicht anbietet, das er aber gerne seinen Mitgliedern offerieren würde.

Die Auswertung erbrachte folgendes Ergebnis:

Verein (stellt den anderen nachstehendes Angebot zur Verfügung)

Ellern : Nordic Walking

Riesweiler : Wirbelsäulengymnastik

Dichtelbach : Volkstanz

Schnorbach : Step-Aerobic

Rheinböllen : Bauch-Beine-Po

Argenthal : Frauengymnastik

Mörschbach : Tai-Chi

In einem Flyer sollte die entstandene Kooperation mit den Angeboten präsentiert und den Mitgliedern sowie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Frau Berg signalisierte die Unterstützungsbereitschaft des Sportbundes Rheinland bei der Erstellung des Flyers und der regionalen und überregionalen Veröffentlichung.

Ein Vertrags-/Vereinbarungsentwurf wurde sodann erstellt, der von der Rechtsabteilung des Sportbundes geprüft und von allen für gut befunden wurde.

Alle teilnehmenden Vereine fassten sodann einstimmigen Beschluss:

Die anwesenden Vereine beschließen, für das Jahr 2009 eine Kooperation einzugehen.

Nicht anwesende Vereine, z.B. aus Kisselbach und Liebshausen, haben frühestens zum 01. 01. 2010 die Möglichkeit, der Kooperation beizutreten.

Es wird weiterhin vereinbart, dass man sich in einem 3-monatlichen Rhythmus im Jahr 2009 treffen und austauschen will.”

Am 06. Februar 2009 wurde sodann beim TuS in Dichtelbach die nachfolgende Vereinbarung unterzeichnet:

„Kooperationsvereinbarung

Zwischen den Sportvereinen:

TuS 1921 Ellern e.V.; TuS 1865 Rheinböllen e.V.; SV 48 Brühltal – Mörschbach;

TSV Riesweiler 04 e.V.; TuS „Jahn” Argenthal 1905 e.V.; TuS 1904 Dichtelbach e.V.;

SV Germania Schnorbach

wird folgendes vereinbart:

Die unterzeichnenden Vereine gründen ab dem 01. Januar 2009 eine Kooperationsgemeinschaft und schließen sich zu einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts zusammen.

Zweck der Kooperationsgemeinschaft ist die gemeinsame Nutzung folgender Angebote durch alle Mitglieder der an der Kooperation beteiligten Vereine:

TuS 1921 Ellern e.V. : Nordic Walking

TuS 1865 Rheinböllen e.V. : Bauch – Beine – Po

SV 48 Brühltal – Mörschbach : Tai Chi

TSV Riesweiler 04 e.V. : Wirbelsäulengymnastik

TuS „Jahn” Argenthal 1905 e.V. : Frauengymnastik

TuS 1904 Dichtelbach e.V. : Volkstanz

SV Germania Schnorbach : Step – Aerobic

Die Mitglieder der an der Kooperation beteiligten Vereine können die o.g. Angebote ohne zusätzliche Kosten nutzen.

Ausgenommen sind Kursbeiträge, die zu den Bedingungen (auf gleicher Basis) des ausrichtenden Vereins zu zahlen sind.

Die Kooperation wird auf die Dauer von zunächst einem Jahr errichtet.

Sie verlängert sich um jeweils ein weiteres Jahr und so fort, falls sie nicht 3 Monate vor Ablauf des jeweiligen Jahres aufgelöst wird (Stichtag: 30.09.).

Die an der Kooperation beteiligten Vereine entscheiden in allen Angelegenheiten, die die Kooperation betreffen, durch Beschluss.

Beschlüsse bedürfen der Einstimmigkeit.

Kündigungen seitens einzelner Kooperationspartner sind mit einer Frist von 3 Monaten zum Ablauf des jeweiligen Jahres möglich (Stichtag: 30. 09.).

Änderungen und Ergänzungen dieser Vereinbarung bedürfen der Schriftform.

Ort, Datum Unterschriften der Kooperationspartner

Alle Vereine glauben, dass sie mit diesem Konzept nicht nur für ihre eigenen Mitglieder und die Mitglieder der beteiligten Vereine ein breiteres Sportangebot erschlossen haben

(jeder teilnehmende Verein kann seinen Mitgliedern jetzt sechs neue Übungsangebote unterbreiten, ohne die eigenen Einrichtungen oder Übungsleiter/innen damit zu belasten),

sondern dass es auch gelungen ist, die teils alt eingefahrenen Strukturen untereinander aufzubrechen.

Im Ergebnis lassen sich noch weitere Vorteile daraus ableiten, weil man sich besser kennen gelernt und ein besseres Verständnis füreinander gewonnen hat, woraus sich vielfältige Erleichterungen in der Zukunft ergeben können.

Wir alle denken, dass eine solche Kooperation noch nicht so oft zwischen mehreren Sportvereinen vereinbart worden ist und würden uns freuen, wenn wir eine Idee verwirklicht hätten, die auch anderen Anstoß gibt, in gleicher oder ähnlicher Weise im Interesse der eigenen Mitglieder eine solche Initiative zu starten.