Elljer Narren feiern steinzeitlich

  • 24. Februar 2020
Unter dem Motto „Der Hammel in ein Fell gekleidet, närrisch in der Steinzeit weidet“ wurden die Ellerner Narren in einem gut dreistündigen Programm in eine längst vergangene Epoche entführt. Vor einer steinzeitlichen Soonwaldkamm-Kulisse, eindrucksvoll gestaltet von Dieter Piroth, eröffneten die Urmenschen des Elferrats die kurzweilige Sitzung und wärmten dabei an ihrem Nahwärme-Lagerfeuer so manche Dorfinterna auf.

Dass die Mitglieder der Familie Feuerstein mit ihren Füßen nicht nur ihr Steinzeit-Mobil antreiben, sondern auch steppen können, bewiesen die Stepping Generations unter der Leitung von Renate van Brandwijk-Petershans. Bei ihrem Stepptanz flogen nicht nur die Fetzen, sondern auch die Knochen.

Der Ellerner Neubürger Michael Weyl feierte in dieser Session seinePremiere in der Bütt. Als Fußballehrer berichtete er über die Eigenheiten des runden Leders, träumte vom nächsten EM-Titel für Deutschland und band das Publikum dabei geschickt in seinen Vortrag ein.

Mit den Promillos vom Elljer Jugendraum begab sich die Narrenschaft in einem tänzerischen Zeitsprung von den Neandertalern zu den Cowboys. Bei dem mitreißenden Showtanz der sechs Jungs, einstudiert von Alexandra Maier, ging es in jeder Hinsicht heiß her.

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Für ihr langjähriges Engagement im TuS Ellern, und speziell in der Elljer Fastnacht, wurden Lena Hornberger und Tanja Jung mit dem Pegasus-Orden der Rheinzeitung beehrt – Karl Bachelier erhielt den Orden der Volksbank Rheinböllen.

Wortgewandt und musikalisch begab sich Renate van Brandwijk-Petershans auf die Suche nach dem perfekten Mann und animierte das Publikum zum Mitklatschen. Ihr großes Glück fand sie schließlich in einem reizenden Neandertaler, der mit seinem Sixpack und der üppigen Körperbehaarung pure Männlichkeit ausstrahlte.

Dank der Gruppe Hüftgold wurde die Soonwaldhalle endlich nochmal auf Vordermann gebracht. Erotisch und grazil fegten sie im wahrsten Sinne des Wortes über die Bühne und sorgten dabei für jede Menge Stimmung im Saal.

Der Humbitz-Bote Dietmar Trapp brillierte auch in diesem Jahr wieder in der Bütt. Gekonnt nahm er das aktuelle Dorfgeschehen und die politischen Wirren aus nah und fern aufs Korn und stichelte dabei nicht nur in Richtung der Rheinböllner „Möchtegern-Dorfkinder“. Sein hochkarätiger Vortrag wurde mit Standing Ovations honoriert.

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Die Sitzungspräsidenten Karsten Dämgen und Michael Merklinghaus freuten sich, die Delegationen der Nachbarvereine aus Argenthal, Dichtelbach, Simmern und Rheinböllen begrüßen zu dürfen. Letztgenannte brachte ihre Garde mit, die dem Publikum mit einem flotten Gardetanz zu kölschen Tönen ordentlich einheizte. Nadine Enders hatte den Tanz mit den fünf jungen Damen einstudiert.

Was einem leidgeplagten Patienten wiederfahren kann, wusste Philipp Hower zu berichten. Mit vollem Körpereinsatz trug er seine Erlebnisse aus Krankenhaus- und Kuraufenthalt vor und sorgte damit für kollektives Gelächter unter den Narren.

Zum Thema Dorfkinder präsentierte die Blue Generation vom RCV Rheinböller einen tollen Tanz gespickt mit kreativen Showeffekten. Der Auftritt der Gruppe um die Trainerinnen Sarah Eichenlaub, Julie Emmel und Kristin Lamparter war ein weiterer Beweis für das gute nachbarschaftliche Verhältnis zwischen den Vereinen der Umgebung. Darunter fiel auch die Darbietung des Musikvereins Argenthal, der mittlerweile von der Elljer Narrenbühne nicht mehr wegzudenken ist. Auch in diesem Jahr sorgten die Musiker mit einer vielseitigen Liedauswahl wieder für jede Menge gute Laune im Saal.

Mit farbenfrohen Kostümen und ausdrucksstarken Bewegungen überzeugte die Gruppe ASS mit ihrem Tanz zum Thema Afrika und wurde dafür vom Publikum mit langanhaltendem Beifall belohnt. Die Mädels, die von Margit Piroth und Stefanie Morschhäuser trainiert werden, feierten in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum auf der Ellerner Fastnacht.

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Wie in jedem Jahr war es auch dieses Mal den Merinos, trainiert von Ina Beuscher und Lara Trost, vorbehalten das Programm abzuschließen. Mit viel Witz und Charme stellten sie die Evolution des Ellerner Homo Sapiens vom gebückt gehenden Primaten zum talentierten Tänzer dar. Sogar die Stadtbürgermeisterin Bernadette konnte dieser außergewöhnlichen Menschengattung am Ende nicht widerstehen und ließ sich tänzerisch galant verführen, bevor sich zum großen Abschluss nochmal alle Aktiven zum Finale einer gelungenen Kappensitzung auf der Bühne versammelten.

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Mit der Band “Die Wilddiebe” wurde anschließend bei bester Stimmung noch lange und ausgelassen gefeiert. Alle Bilder der Sitzung gibts in den Fotogalerien.